Eine Person informiert sich am Laptop über die App-Entwicklung.

So werden Apps entwickelt

5-Schritt-Anleitung für alle, die ihre Ideen realisieren möchten

Unabhängig davon, ob Sie ein Neueinsteiger mit einer praktikablen Idee, aber ohne Programmierkenntnisse, oder ein professioneller Entwickler sind: Die ersten Schritte zur Entwicklung einer App, mit dem ein Geschäftsproblem gelöst werden soll, sind stets die gleichen. An erster Stelle steht die Planung, die Ihnen bei der späteren Entwicklung Zeit und Kosten spart. Um Ihrer Idee Gestalt zu verleihen, orientieren Sie sich an diesen fünf Schritten.

1. Schritt: Ziele vor der App-Entwicklung bestimmen

Seien Sie sich über den Zweck der App im Klaren. Definieren Sie das Unternehmensziel, wie z. B. Produktivitätssteigerung oder Kostensenkung.

Fragen, die Sie bei der App-Entwicklung berücksichtigen sollten:

  • Was möchten Sie erreichen? Welches Problem soll Ihre App lösen? Überlegen Sie, was Ihre App in erster Linie leisten soll.
  • Möchten Sie eine native Anwendung für eine bestimmte Plattform oder ein Mobiles Gerät entwickeln? Oder soll es eine Hybrid-App sein, die auf verschiedenen Plattformen funktioniert?
  • Wenn Sie eine App für das Web erstellen, möchten Sie dann ein flexibles Design nutzen, um sicherzustellen, dass das Layout, die Schriftarten und Grafiken auf verschiedenen Geräten richtig angezeigt werden?
  • Welche Art von Daten soll die App generieren? Wie müssen diese visualisiert werden? Was wird die Zielgruppe mit diesen Daten tun?
  • Welche Datenquelle verwenden Sie, z. B. Common Data Service und SQL? Ist eine Verbindung zu mehreren Datenquellen vorgesehen?
  • Wie soll die App entwickelt werden? Möchten Sie die App mit Software zur Anwendungsentwicklung-App-Entwicklungssoftware entwickeln?

Tipp zur App-Entwicklung:

Informieren Sie sich über alle Richtlinien, die während oder nach App-Entwicklung relevant werden könnten. Hat Ihr Unternehmen zum Beispiel Sicherheits-, Datenschutz- oder Compliance-Anforderungen? Wie sieht es mit behördlichen Auflagen oder Authentifizierungs- bzw. Autorisierungsanforderungen aus?

2. Schritt: Eigenschaften und Funktionen der neuen App skizzieren

Legen Sie die Funktionsweise fest, und bestimmen Sie, was Sie und die Benutzer damit tun können sollen. Machen Sie eine Liste aller Funktionen und Merkmale, die Sie in Betracht ziehen. Definieren Sie Anwendungsfälle, und fertigen Sie eine Skizze der Idee an, um zu sehen, wie alles zusammenhängt, noch bevor Sie mit dem Programmieren der App beginnen.

Was macht die App einzigartig? Was können Sie weglassen? Was würde Sie in der Programmierphase bremsen? Halten Sie die erste Version einfach, und fügen Sie nur das Notwendigste ein. Das beschleunigt den Prozess und erleichtert Ihnen, erforderliche Änderungen zu erkennen.

Tipp zur App-Entwicklung:

Soll die Anwendung im Offline-Modus laufen, stellen Sie sicher, dass sie auch ohne Internetverbindung vernünftig nutzbar ist. Möglicherweise benötigen Sie zusätzliche Funktionen zum Speichern und Laden von Daten, damit die App offline ausgeführt werden kann.

3. Schritt: Vorhandene Apps einmal genauer anschauen

Finden Sie heraus, was es in diesem Bereich bereits gibt, das dazu beiträgt, ähnliche Ziele zu erreichen oder ähnliche Probleme zu lösen. Überlegen Sie dann, wie Sie diese Apps verbessern oder darauf aufbauen könnten, um Ihre Geschäftsabläufe zu verbessern. Darauf sollten Sie bei der Begutachtung und dem Vergleich von Apps achten:

  1. Die individuellen Anforderungen des Unternehmens
  • Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern: Finden Sie heraus, wie sie ein Problem lösen oder ob sie derzeit vor einem Problem stehen, das die App für sie lösen könnte.
  1. Hat jemand die App, die Sie brauchen, schon entwickelt?
  • Lesen Sie Bewertungen erhältlicher Apps: Was gefällt den Benutzern, was stört sie? Worin liegen die Schwächen dieser Apps, worin sind sie besonders gut?
  • Sehen Sie sich Ihren Entwurf auf Papier wieder an, und verbessern Sie ihn
  1. Ist die App realisierbar? Berücksichtigen Sie Urheberrechtsbeschränkungen und mögliche technische Probleme.
  2. Müssen Sie auf Barrierefreiheit und Lokalisierung achten?

4. Schritt: Modell der neuen App anfertigen

Ein Modell veranschaulicht Layout, die Funktionalität und den Ablauf zwischen den Seiten der App. Das Modell ermöglicht es Ihnen und anderen, das gewünschte Ergebnis zu sehen und Probleme mit der App zu erkennen, bevor Sie mit der Erstellung der App fortfahren. Stift und Papier sind alles, was Sie brauchen. Alternativ können Sie auch ein digitales Simulationstool oder eine Modellvorlage verwenden. Wählen Sie ein übersichtliches Design, das einfach zu navigieren ist.

Erstellen Sie ein Modell einer intuitiven Benutzererfahrung (User Experience, UX).

Die Benutzererfahrung bezeichnet Verwendung und Funktionsweise der App, also die Art und Weise, wie die Benutzer mit der App arbeiten. Was passiert, wenn ein Benutzer auf eine Schaltfläche tippt? Wie werden die Anwender von einem Bildschirm zum anderen geleitet? Wie viele Bildschirme braucht es, um die einzelnen Ziele zu erreichen? In welcher Reihenfolge? Erstellen Sie für jede Aufgabe ein komplettes Modell.

Erstellen Sie ein Modell einer visuell ansprechenden Benutzeroberfläche (User Interface, UI).

Prüfen Sie das Aussehen aller Bildschirme und wie sich die Funktionen integrieren. Denken Sie an Typografie, Farben, Symbole und Registerkarten zugunsten eines einheitlichen Erscheinungsbildes. Probieren Sie verschiedene Layouts und Größen der einzelnen visuellen Elemente aus. Zeichnen Sie grobe Skizzen oder „Skins“ zu jedem Bildschirm.

Tipp zur App-Entwicklung:

Machen Sie sich Gedanken über andere benutzerdefinierte Designelemente, die Sie eventuell hinzufügen möchten, wie z. B. Bestätigungen von Popup-Aktionen oder Ein-/Ausblenden von Schaltflächen auf der Grundlage von Benutzer- und Zugriffsberechtigungen.

5. Schritt: Modelle testen und verfeinern

Jetzt ist es an der Zeit, das Modell in Echtzeit zu testen. So können Sie die Stellen sehen, an denen es bei der App-Nutzung zu Problemen kommt.

Gestalten Sie das Modell interaktiv.

  • Setzen Sie Bildschirme und verknüpfte Aktionen in Zusammenhang, die das Arbeiten mit der App simulieren.

Ziehen Sie Testpersonen hinzu, und stellen Sie Fragen zur App-Nutzung.

  • Gibt es in der App einen einfachen Zugang zum Hauptmenü?
  • Sind sämtliche Aufgabenoptionen leicht zu erkennen?
  • Wo ist die Nutzung einfach und intuitiv?
  • Wo hakt es?
  • Mussten Sie zu vorherigen Bildschirmen zurückkehren, weil Ihnen nicht klar war, wie Sie vorgehen sollten?
  • Brauchten Sie einen Schritt, den es nicht gab, oder den Sie nicht gefunden haben?
  • Gibt es Wiederholungen und Redundanzen bei der App-Nutzung?

Ordnen Sie das Feedback, stellen Sie eine Liste der Überarbeitungen zusammen, führen Sie die notwendigen Korrekturen durch, und testen Sie die Modelle erneut, um zu prüfen, ob sie besser funktionieren. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis die App problemlos funktioniert.

Tipp zur App-Entwicklung:

Warten Sie, bis Ihre Testläufe mit dem Modell problemlos funktionieren, bevor Sie damit beginnen, eine App mit App-Entwicklungssoftware unter Nutzung einer codearmen Plattform oder codefreien App-Entwicklungslösung zu entwickeln. Wenn diese Optionen nicht funktionieren, ziehen Sie die Entwicklung einer benutzerdefinierten App in Erwägung. Das ist zwar aufwendiger, gibt Ihnen aber die Möglichkeit, genau die Funktionen auszuarbeiten, die Ihre App-Nutzer erwarten.

Zeit für Ihre erste App

Nach abgeschlossener Planung können Sie zur Entwicklung übergehen und eine App erstellen. Zunächst wählen Sie die Tools aus. Schreiben Sie den Code selbst, oder entwickeln Sie die App im Schnellverfahren mit einem codearmen Tool wie Microsoft Power Apps, und profitieren Sie dabei von Funktionen wie Drag & Drop-Design und vordefinierten KI-Komponenten. So wird App-Entwicklung zum Kinderspiel.